Leitfaden zur Erfassung der Substanzmerkmale

Umfang und Bedeutung des Teilprojektes 3

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Die Daten der messtechnische Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) bilden seit Anfang der 1990er Jahre die Grundlage für das Management der Straßenerhaltung. Das Konzept der ZEB beruht dabei zunächst auf der Definition standardisierter elementarer Informationen, die aufgabenneutral erfasst und als sogenannte Rohdaten gespeichert werden.

Erst nach der Referenzierung der einzelnen Informationen zum Straßennetz und der darauf folgenden Aggregation bzw. Berechnung abschnittsbezogener Größen wird die Bezeichnung wird die Bezeichnung Zustandsgrößen verwendet. Ein Vorteil dieses Konzeptes ist es, dass die einmal erfassten elementaren Informationen für unterschiedliche Aufgaben genutzt und anwendungsbezogen ausgewertet werden können. Ebenso ist es möglich die Auswertungsverfahren fortlaufend zu optimieren ohne die Datengrundlagen verändern zu müssen.

 

Um die unterschiedlichen Ziele der Erhaltungsplanung auf der strategischen und operativen Ebene der Straßenbauverwaltung bedienen zu können sind grundlegende Informationen erforderlich, die eine Bewertung des Zustands der baulichen Substanz, der Fahrsicherheit und des Fahrkomforts ermöglichen.

In der ZEB werden dazu folgende elementare Informationen in drei Teilprojekten erfasst:

 

TP 1        Ebenheit

 TP 1a - Erfassung eines geometrischen Höhenlängsprofils        

 TP 1b - Erfassung von geometrischen Querprofilen

 

TP 2        Griffigkeit

 Mechanische Erfassung eines Reibbeiwertes

 

TP 3        Substanzmerkmale (Oberfläche)

 Erfassung von Bildern der Straßenoberfläche und merkmalsbezogene rasterbasierte Auswertung von Substanzmerkmalen

 


 

Während die Informationen zur Ebenheit und Griffigkeit primär für die Bewertung der Gebrauchseigenschaften (Fahrsicherheit, Fahrkomfort) genutzt werden, dienen die merkmalsbezogen erfassten

Oberflächenschäden der Bewertung der Substanz der Straße.

 

Informationen zur Qualität der Substanz sind im Management der Straßenerhaltung von zentraler Wichtigkeit. Auf Netzlänge aggregiert dienen sie auf der strategischen Ebene vor allem als Kennzahl für die Verteilung von Budgets bzw. im Bezug zu Vergleichsgrößen als Indikator für die Güte der Erhaltungsplanung. Auf der operativen Ebene werden die Informationen für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen genutzt und liefern wichtige Hinweise bei der Erarbeitung von Bauprogrammen. Um sichere Prognosen zur Entwicklung des Straßenzustands berechnen zu können, etwa bei der Anwendung von PMS (Pavement-Management-Systemen), sind sehr präzise Informationen zur zeitlichen Entwicklung der Substanz erforderlich.

 

Gerade vor diesem Hintergrund kommt den Substanzmerkmalen (Oberfläche) eine sehr wichtige Bedeutung zu. Da die auftraggeberseitige Qualitätssicherung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ausschließlich die Prüfung kleinerer Stichproben vorsieht, ist die Ausbildung der Auswerter der sicherlich wichtigste Bestandteil zur Sicherung der Qualität der elementaren Informationen zur Substanz der Straßen.