Zustandserfassung und -bewertung (ZEB)
Zielsetzung
Allgemeine Beschreibung
Die Zustandserfassung und –bewertung der Fahrbahnbefestigungen von klassifizierten Straßen ist eine standardisierte, im vierjährigen Turnus durchgeführte Erfassung der Fahrbahnoberflächen von Betriebsstrecken (und ab 2008 zusätzlich von Ästen)
- der Bundesautobahnen (fahrstreifenweise),
- der Bundesstraßen (Fahrstreifen in Stationierungsrichtung) und
- weiteren, nachgeordneten Straßenklassen.
Erfasst werden mit schnellfahrenden Messfahrzeugen, die im Verkehr mitschwimmen,
- die Längs- und Querebenheit,
- die Griffigkeit der Fahrbahnoberflächen sowie
- das Oberflächenbild nach Rissen, Flickstellen, etc.
Die erfassten geocodierten Daten werden dem Netzknoten/Stationierungs-System zugeordnet. Hierauf baut eine Auswertungshierarchie auf, angefangen von den unterschiedlichen Stufen der Rohdaten mit hoch spezialisierten Einzelinformationen über die abschnittsbezogenen Zustandsgrößen zu aufgabenspezifischen Zustandsbewertungen bis hin zu komplexen Auswertungen (Angebotsqualitäten, Substanzwertbildern), die bereits Zielfunktionscharakter für landes- und bundesweite Planungen haben können.
Qualität, Quantität und Spezifikation der Datenerfassung sind damit eng auf die Aufgaben in den Straßenbauverwaltungen der Länder und des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zugeschnitten.
Hierzu zählen heute:
- Langfristige Erhaltungsbedarfsprognosen für die Fahrbahnbefestigungen der Bundesfernstraßen im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung.
- Die (länderweisen) Erhaltungsplanungen für einzelne Straßenklassen und, daraus abgeleitet, das Aufstellen von kurz- und mittelfristigen Erhaltungsprogrammen (für Bund und Länder).
- Untersuchungen zur Bauweisenbewährung.
- Die Erfolgskontrolle der Ziele des aktuellen Bundesverkehrswegeprogramms.
- Periodische Straßenbilanzen als Ausdruck für volks- und einzelwirtschaftliche Bewertung des Straßenangebots (nutzerseitig) und der Substanzvorhaltung (betreiberorientiert).
- Die Information von Bürgern, Wirtschaft und Gesellschaft.
Zusammen mit anderen straßennetzbeschreibenden Daten bildet diese Datengruppe das Rückgrat zukunftssicherer Vorhaltung der Straßeninfrastruktur insgesamt.
Die ZEB ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern mit festgelegter Arbeitsteilung und paritätischer Datennutzung. Geführt werden die Zustandsdaten in ihren verschiedenen Ausprägungen in den Straßendatenbanken der Länder und dem "Bundesinformationssystem Straße" des Bundes.